Um 6 Uhr morgens erreichen wir in Hoi An eine Busstation ca. 1 km außerhalb des Zentrums. Wir gehen zu unserer Unterkunft (May Thrang Homestay, auf einer Insel direkt gegenüber der Altstadt, 27 Euro im 4-Bett Zimmer, einschließlich eines leckeren Frühstücks). Obwohl es erst 7 Uhr morgens ist, werden wir freundlich mit einem Kaffee und Saft empfangen. Da wir noch nicht in unser Zimmer können, erkunden wir in den nächsten Stunden die Altstadt.
Hoi An hat UNESCO Weltkulturerbe Status. Der Thu Bon Fluss versandete seit 200 Jahren immer mehr, weshalb der Handel auf Da Nang ausgewichen ist. Die Stadt blieb auch vom Vietnamkrieg relativ verschont. Erst der Tourismus weniger Jahrzehnte hat die Stadt wieder erblühen lassen. Durch diesen Status wurden bisher Bausünden verhindert und es wurde geschafft, die Mopeds für die meiste Zeit des Tages aus der Altstadt auszusperren.
Die mehrere Hundert Jahre alten Häuser am Ufer des Flusses können ebenso wie einige chinesische Versammlungshallen, Museen und Pagoden gegen Gebühr besichtigt werden (knapp 5 Euro für 5 Sehenswürdigkeiten, die beliebig aus 18 möglichen ausgesucht werden können). Zuerst besuchen wir die Handwerksausstellung, in der es zwei Mal am Tag eine Vorführung von traditioneller Musik und Tanz gibt. Ganz abwechslungsreich, nur ist es inzwischen schon wieder unerträglich heiß. Weiter geht es zur Phuoc Kien Versammlungshalle und zurück durch die Altstadt zur japanischen Brücke. Die gesamte Altstadt ist eine Ansammlung von Touristenläden, die in alten Häusern untergebracht sind. Neben “normalen” vietnamesischen Souvenirs wird viel Kleidung (auch maßgeschneidert) und Kunsthandwerk angeboten. Es ist kein Freilichtmuseum, aber die Gesamtheit der kompletten Altstadt ist trotzdem beeindruckend. Interessant ist auch der Markt östlich der Altstadt. Hier wird alles angeboten und dementsprechend geschäftig geht es hier zu.
Nach einer ausgiebigen Erholungspause im Homestay gehen wir am späten Nachmittag erneut los. Dieses Mal präsentiert sich die Altstadt ganz anders. Es wimmelt von Touristen auf allen Straßen. Überall werden einem Bootsfahrten auf dem Fluss, schwimmende Lichter, Abendessen … angeboten. Die nachlassende Hitze des Tages und die Lichter von Tausenden Laternen, die mit der Dämmerung angeschaltet werden, haben die Stadt zu neuem Leben erweckt. Aber genau dafür ist Hoi An bekannt und die Szenerie ist wirklich einzigartig. Wir beenden den Tag mit einem Abendessen auf der Flussinsel etwas abseits des gesamten Trubels und genießen einige der Spezialitäten, die es nur in Hoi An gibt.
Am folgenden Tag unternehmen wir eine lange Mopedtour zu den Cham Ruinen von My Son und den Marbel Mountains bei Da Nang (eigener Blog Eintrag). Aber am Tag unserer Abreise aus Hoi An besuchen wir erneut den Markt und die Altstadt. Vor allem die Versammlungshalle der Chinesen aus Chaozhou ist sehr beeindruckend. Am Vormittag ist man hier alleine und kann in Ruhe vor allem die außerordentlichen Schnitzereien dieses mit mehreren Schreinen versehenen Gebäudekomplexes betrachten. Die Besichtigung eines der seit vielen Generationen bewohnten Häuser (wir besuchen das der Familie Phun Hung) finden wir dagegen nicht so spannend. Das Haus ist zwar alt und sehenswert, aber innen nichts anderes als ein weiterer Laden für Touristen. Zurück am Homestay werden wir mittags von einem Sammel-Shuttle von Camel Travel (Busgesellschaft) zum Bus gebracht und fahren in gut 3 Stunden nach Hue, hinein in den Regen (Preis ca. 5 Euro pro Person). Es ist bis jetzt der schlechteste Busservice und wir werden außerhalb des Zentrums in einer Nebenstraße abgesetzt. Zum Glück regnet es gerade nicht und wir können zu Fuss zu unserem Guesthouse in der Nähe des “Parfümflusses” gehen (Phong Lan Guesthouse, 19 Euro im 4-Bett Zimmer).