September 2021
Ein Land mit dem Rad komplett zu durchqueren haben wir mit der Bikepacking Trans-Germany Route schon erlebt. Was bleibt da noch als Steigerung? Europa vom Mittelmeer bis zum Atlantik zu durchqueren! Will man dann noch wilde Natur, einsame Bergstrecken, eine historisch-kulturell interessante Region und eine Route, die in einer „Urlaubszeit“ zu schaffen ist, kommt man schnell auf die PYRENÄEN.
Reizvoll fanden wir auch, dass es durch dieses über 430 km lange Grenzgebirge noch keine klassische Bikepacking Route gibt. So haben wir aus Teilen der Strecken des „Ultracycling Events“ Transpyrenees (eher ein Rennrad-Bikepacking Rennen) und dem „ultra distance cycling event“ Trans Pyrenees (keine durchgehend festgelegte Durchquerung in beide Richtungen) eine neue Route zusammengestellt, bei der man
- auf dem Weg vom Mittelmeer zum Atlantik alle drei Länder (Frankreich, Andorra, Spanien) kennenlernt
- einige der bekanntesten Pässe der Tour de France befährt
- aber auch wilde Natur auf einsamen Schotterstraßen erlebt.
Heraus kam eine ca. 950 km lange Route, die über 31 Pässe ca. 21500 Höhenmeter überwindet (in der Routenübersicht BLAU, „Bikepacking Trans Pyrenäen“). Da sich die ursprünglich geplante Rückreise mit dem Zug als schwierig gestaltete, sind wir kurzerhand zurück zum Mittelmeer auch noch mit dem Rad gefahren. Hier sollte es aber eine möglichst flache Route sein, die überwiegend wenig befahrene Nebenstraßen oder Radwege nutzt. Angelehnt an die französische National-Radroute V81 haben wir dazu mit einigen „Abkürzern“ eine in 5 Tagen gut zu fahrende Route zusammengestellt (in der Routenübersicht ROT, Coast-to-Coast Route).
Bikepacking Trans Pyrenäen (BLAU), Coast-to-Coast Route zurück zum Mittelmeer (ROT), Schotter-Teile (TÜRKIS): Die Route zum Download (->)
Wir sind die Bikepacking Trans Pyrenäen Route von Ost nach West gefahren. So war für uns die Anfahrt kürzer und wir konnten bei der „Coast-to-Coast“ Rückfahrt die vorherrschenden Westwinde etwas ausnutzen. Wie bei unseren letzten Touren (Trans Germany, Turin-Nizza, Kirgistan ….) haben wir an der bewährten Ausrüstung (->) und an unserem bewährten Stil (Zelt, Selbstversorgung) nichts verändert.
Insgesamt waren wir 20 Tage unterwegs, wobei wir für den Weg „über“ die Pyrenäen fast 3 Mal so lange gebraucht haben, als an ihnen „entlang“ wieder zurück zum Mittelmeer zu radeln.
Auch in den Pyrenäen kann der Sommer feucht und kühl sein …. aber seht und lest selber!
Katalanische Pyrenäen – Perpignan bis Andorra
Nach einer langen Anfahrt mit dem Auto von München nach Perpignan und einer (leider) lauten ersten Nacht auf einem Campingplatz südlich von Perpignan (in Villeneuve-de-la-Raho), geht es endlich los. Vorbei an Weinbergen und Feigenbäumen entfernen wir uns stetig vom Mittelmeer und schon nach wenigen Kilometern geht es bergauf.
Durch typisch mediterrane Bergdörfer folgen wir schon bald Strecken der Tour de France 2021 (TdF). Oft stehen alte Räder oder Rad-Kunstwerke am Straßenrand und auf der Straße oder an Bäumen finden sich TdF-Symbole, Namen von Fahrern oder anspornende Sprüche. Am Col de Palomère (1036 m) überschreiten wir zum ersten Mal die 1000 Meter Grenze und es gibt eine erste grandiose lange Abfahrt in das Tal des Flusses Le Têt.
Wir folgen diesem langen Tal nach Westen. Es wird immer enger und wir müssen uns als Radfahrer die Nationalstraße N116 mit einigem anderen Verkehr teilen. Doch die meisten fahren rücksichsvoll und es gibt oft einen breiten Seitenstreifen. Zum Ausgleich dafür bietet es einige sehenswerte Festungsorte (Villefranche-de-Conflent und Mont-Louis), naturbelassene „wilde“ Thermalquellen bei Thuès-Les-Bains und eine beeindruckende Bachschlucht in einem Seitental (Gorges de la Carança).
Hier lassen wir die Räder für ein paar Stunden am Kiosk des Parkplatzes stehen und wandern ca. 300 Höhenmeter hinauf. Der Weg ist spektakulär und führt über Eisengitterstege, Hängebrücken und in den Fels gesprengten Felsbändern. Meist wandert man hoch über dem Bachtal mit beeindruckenden Tiefblicken. Am Wendepunkt kommt man direkt ans Wasser und kann sich im eiskalten Bach abfrischen.
Bei Mont-Louis verlassen wir das Têt-Tal und durchqueren auf einer einsamen Panoramastraße ein weites Hochtal bis zum Col de Fau (1673 m). Hier gibt es einige – jetzt verlassen wirkende – Wintersportorte. Nach einer tollen Abfahrt kommen wir zum ersten Mal kurz nach Spanien, nach Puigcerdà. Wieder in Frankreich geht es hinauf zum Col de Puymorens (1915 m). Hier ist ab dem Talschluss der Pass untertunnelt und so sind es “nur” laute Motorräder und Wohnmobile, die uns die Serpentinen zur Passhöhe hinauf begleiten. Etwas unschön sind im Sommer auch die Liftanlagen, die hier und vor allem dann in Andorra viele Berge überziehen.
Da das Wetter gut ist, nehmen wir nach 2 Pässen an diesem Tag als Übergang nach Andorra auch noch den höchsten Punkt der Tour in Angriff: den Port d’Envalira (2408 m). Dass wir bis dahin in Nordkatalonien (nahezu deckungsleich mit dem Département Pyrénées-Orientales in Frankreich) unterwegs waren, erkennt man vor allem daran, dass in jedem Ort neben der französischen meist auch eine katalanische Flagge hängt.
Andorra und Naturpark Hohe Pyrenäen
Das Fürstentum Andorra begrüßt uns gleich mit dem, was es am meisten zu bieten hat: Im Sommer verlassene Skiorte, Geschäfte und Einkaufszentren für den zollfreien Einkauf und viele Tankstellen. Eine Steueroase auf einer Höhe von über 2000 m. Am einzigen als Grenzübergang zu bezeichnenden Kontrollpunkt der gesamten Tour werden wir kurz vor dem Ort Pas de la Casa freundlich durchgewunken und sind schon bald umgeben von riesigen Parkplätzen und einer Geschäftsstraße wie in einer Großstadt.
Auch hier wird der Verkehr durch einen Tunnel unter dem Pass in das nächste Tal geführt. So schrauben wir uns mit wenig Verkehr die letzten Serpentinen zum Port d’Envalira (2408 m) empor. Wer hier am Abend unterwegs ist, möchte hauptsächlich eine der 3 Tankstellen, aus denen die Passhöhe besteht, benutzen. Das billige Benzin lockt wirklich einige Franzosen zu einem abendlichen Tankausflug.
Für uns besteht Andorra am nächsten Tag aus einer langen Abfahrt nach Andorra la Vella (auf ca. 1000 m gelegen) und einem langen Anstieg zum Grenz-Pass Port de Cabús (2306 m). Es ist der 8. September, der Nationalfeiertag in Andorra. Dementsprechend ist der Hauptort Andorra la Vella recht leer und alle Geschäfte sind zu, aber auf den wenigen Straßen sind viele Ausflügler unterwegs. Da für uns als Radler Skifahren, Shoppen und Tanken nicht interessant sind, halten wir uns nicht lange auf.
Auf der Passhöhe des Port de Cabús endet die gut ausgebaute Teerstraße. Vor dort führt eine recht ruppige Schotterstraße hinab in ein einsames Tal in Spanien. Bis auf einige offroad-Fans sind wir alleine und tauchen nach der Tourismis-Hochburg Andorra in eine andere und viel stillere Welt ein, den Naturpark Hohe Pyrenäen.
Nach einer Campingnacht in Llavorsi und trotz einer nicht sehr viel versprechenden Wettervorhersage strampeln wir über Rialp hinauf in das kleine Bergdorf Llessui. Warum hier alle Kühe auf den Warnschildern an Fallschirmen hängen, haben wir nicht herausgefunden! Kurz danach beginnt eine sehr einsame Schotterstrecke, die uns bis fast auf 2300 m führen wird.
Auch wenn es immer wieder regnet, machen die Landschaft, die Wolkenstimmung, die Einsamkeit und unzählige Gänsegeier diesen Abschnitt zum Höhepunkt unserer Pyrenäendurchquerung. Schon an der Bergstation des aufgelassenen Skigebiets beobachten wir zahlreiche Geier, die über uns kreisen. Später kommen wir ihnen dann aber auf der Höhenstraße sehr nahe. Wohl über 100 Gänsegeier sitzen an den grasigen Berghängen oder schweben mit ihren großen Schwingen entlang. Es ist ein gewaltiges Naturschauspiel, für das wir leider nicht die beste Kamera dabei haben.
Nach ca. 20 km und einigen kleinen Pässen auf der gut zu fahrenden Schotterpiste geht es durch ein Skigebiet wieder hinab ins Tal nach Espot. Angeregt durch love2.bike radeln wir anschließend zwei große Loops, denen wir mit größeren Schotter-Abschnitten und meist komplett autofrei nach Westen folgen.
Der erste Loop, von Esterri d’Aneu bis zum Skigebiet und Pass Pla de Beret (1879 m) ist sehr einsam und führt durch das Vall de Bonabé (Naturpark Hohe Pyrenäen). Wir können uns gut vorstellen, dass hier gelegentlich Braunbären gesichtet werden. Bei durchwachsenem und kühlem Wetter nutzen wir eine kleine und sehr einfache Schutzhütte zum Übernachten. Innen ist es deutlich wärmer und es erspart uns das übliche Trocknen des Zeltes am nächsten Mittag.
Für den zweiten Loop, vom Pla de Beret nach Bossòst im Aran-Tal, werden wir mit bestem Wetter und Sicht auf das Pico de Aneto Massiv (die höchsten Berge der Pyrenäen) belohnt. Gleich zu Beginn die Querung nach Bagergue und dann die Auffahrt auf den Coth de Varradòs (2050 m) sind aussichtsreiche Schotterstraßen durch waldfreies Almgelände. Überall gibt es Schafe, Kühe und Pferde, die sich frei durch die Landschaft bewegen. Nach der etwas steinigen Abfahrt vom Pass ist die kleine gewundene Teerstraße, die auf gut 1500 m beginnt, ein richtiger Genuss.
Die letzten Kilometer geht es auf der Nationalstraße N230 immer leicht bergab zum etwas touristischen Ort Bossòst. Hier beginnen wir die Auffahrt zum Eth Portilhon, dem 1293 m hohen Grenzpass zu Frankreich. Wir sind etwas verunsichert, da mehrere Schilder darauf hinweisen, dass der Übergang nach Frankreich gesperrt ist. Dass das nur für motorisierte Fahrzeuge gilt, steht aber nirgends. Wir sind froh, dass es erstens praktisch keinen Verkehr auf der Passtraße gibt und zweitens wir mit den Rädern ohne Probleme durch die Sperre auf der französischen Seite kommen. Die Alternative hätte einen Umweg von 40 km bedeutet. Zur Belohnung gibt es dann noch eine autofreie Abfahrt zum alten Badeort Bagnères-de-Luchon.
Französische Tour de France Pässe
In den folgenden Tagen fahren wir nördlich des Pyrenäen-Hauptkammes über einige Pässe, die als Tour de France Klassiker gelten: Col de Peyresourde (1569m), Col d’Aspin (1489m), Col du Tourmalet (2115m), Col du Soulor (1450m), Col d’Aubisque (1709m), Col de Marie-Blanque (1035m), Col d’Ichère (674m), Col du Soudet (1533m) und Col de la Pierre Saint-Martin (1760m). Deshalb sind die Straßen durchwegs gut geteert und die Steigungen gehen selten über 10 %. Auch das Wetter spielt zu anfangs noch mit, dann wechselt es leider von schön zu unbeständig.
Uns fallen immer mehr die Unterschiede zwischen den beiden Pyrenäen-Ländern Frankreich und Spanien auf. Auf der französischen Seite gibt es wengier Wald, dementsprechend mehr Weideland, viel mehr Ferienhäuser (oft alte toll hergerichtete Höfe oder Scheunen) und Campingplätze und in den Skiorten herrscht ein meist unschönes Durcheinander im Baustil vor. Die spanische Seite kommt uns deutlich einsamer vor und selbst Ferienanlagen in den Skiorten tragen den vorherrschenden dunklen Naturstein. Das passt besser in die Landschaft, wirkt aber manchmal auch ein wenig dunkel. Inzwischen wissen wir so mit einem Blick auf einen Ort, ob wir in Frankreich oder in Spanien sind.
Auf den Passfahrten treffen wir nicht nur viele Rennradfahrer, sondern auch viele Tiere. Hier gibt es keine Weidezäune, nur immer wieder Hinweisschilder, dass die gesamte Gegend offenes Weideland ist und man jederzeit mit Tieren auf der Fahrbahn rechnen muss, stehend und liegend! Da diese auch zahlreiche „Hinterlassenschaften“ haben, bereuen wir gerade bei Abfahrten auf nasser Straße, dass wir keine Schutzbleche haben. Es bleibt nur Slalomfahren übrig.
Ein Highlight bildet der Cirque du Litor, die Verbindungsstraße vom Col du Soulor zum Col d’Aubisque. Die Strecke quert spektakulär einen sehr steilen Berghang, der auch bei Regenschauern noch landschaftlich sehr reizvoll ist.
Je weiter wir nach Westen kommen, umso weniger Zeltmöglichkeiten gibt es. Die Hänge entlang der Straßen sind steil und der Wald nimmt zu. Einmal suchen wir solange, dass wir den kleinen Pass Col d’Ichère (674m) im Dunkeln überqueren und im auch noch einsetzenden Regen nur eine kleine Zeltmöglichkeit direkt an der Straße finden.
Bei der Auffahrt über den Col du Soudet (1533m) auf den spanischen Grenzpass Col de la Pierre Saint-Martin (1760m) ändert sich die Landschaft schnell. Die sehr kleine und einsame Straße führt anfangs durch ein Tal mit feuchtem und mit Moos überzogenen Wald und wird mit zunehmender Höhe von einem Karstgebiet mit großen offenen Weideflächen zwischen scharfen Kalksteinfelsen abgelöst. Seit dem Ort Laruns gibt es kaum noch Verkehr, allerdings halten sich aber auch die Versorgungsmöglichkeiten in Grenzen. Erst in Isaba in Spanien können wir wieder Lebensmittel einkaufen.
Durchs Baskenland zum Atlantik
Die letzten Tage unserer Pyrenäen-Durchquerung, von Isaba bis zum Atlantik, führen uns durch das spanische Baskenland. Hier laufen die Pyrenäen in einem waldreichen und wenig besiedelten Bergland aus. Die großen Pässe sind zwar vorbei, trotzdem geht es immer auf und ab und einige der kleinen Straßen sind so steil, dass sie für uns gerade noch fahrbar sind.
Vom Sattel Irati-Abodi (1330 m) bis zum historisch bedeutsamen Kloster bei Roncesvalles fahren wir größere Strecken auf Schotterstraßen. Wir treffen niemanden. Die regenfeuchten Wälder drücken etwas die Stimmung und wir sind froh am Ibañeta-Pass wieder (zumindest kurzzeitig) die Sonne zu sehen und in der Ferne den Atlantik erahnen zu können.
Blick bis zum Atlantik
Die Übergänge Col d’Hauzay (965 m), Elorrietako Lepoa (830 m) und Urtzumeatza (535 m) werden nur von wenigen Einheimischen genutzt. Sie führen über Hügelketten, an denen ganze Hänge mit braunen Farnen und stacheligem Kraut bedeckt sind und in deren tieferen Lagen es überall Esskastanien gibt. Da sie jetzt im September reif werden, brauchen wir sie bloß von der Straße aufzusammeln. Uns fällt auch der ganz eigene baskische Baustil auf. Gerade die alten Häuser haben meist unregelmäßige Natursteineinfassungen und farbige Läden an den Fenstern.
Nach einem ständigen Wechsel zwischen Sonne und Regen endet unsere Pyrenäen-Tour nach 14 Tagen auf dem Rad in der Abendsonne an der Bucht von Saint-Jean-de-Luz. Da die nächsten Schauer schon anrücken, suchen wir uns schnell einen Campingplatz und beginnen mit der Planung der Rückreise nach Perpignan.
Zurück entlang der Pyrenäen („Coast-to-Coast“ Route)
Der ursprüngliche Plan, mit dem Zug von Bayonne Richtung Perpignan zurück zu fahren und dabei eventuell noch von Carcassonne ein Stück zu radeln, erweist sich als schwierig. Alle Zugverbindung in dieser Richtung führen über Toulouse und für die dort verkehrenden Züge benötigt man eine Reservierung der Radstellplätze. Eine spontane Zugfahrt ist damit, ähnlich wie im Fernverkehr in Deutschland, kaum möglich. Für die nächste mögliche Zugverbindung müssten wir so bei relativ schlechtem Wetter 2 Tage in Bayonne warten. Übringens finden wir auch keine Busverbindung, die uns mit den Rädern mitnimmt.
Da erscheint es uns attraktiver, mit dem Rad entlang der Pyrenäen wieder zum Mittelmeer zurück zu radeln. Aus mehreren veröffentlichten Routen und dem nationalen Radweg V81 stellen wir uns eine Strecke zusammen, die ohne größere Höhenunterschiede und über Nebenstraßen in 550 Kilometern (mit ca. 4500 Höhenmeter) ans Mittelmeer zurückführt. Wir nennen sie „Coast-to-Coast“ Route.
Mit gutem Rückenwind geht es zunächst von Bayonne aus flach an den Flüssen L’Adour und Le Gave de Pau entlang. Die Landschaft ist eher dünn besiedelt und es gibt viele Kiwi-Plantagen, die voller (noch unreifer) Früchte hängen. Da es relativ wenige Campingplätze gibt, suchen wir uns meist ein „stilles“ Plätzchen.
Über Orthez geht es nach Pau. Normalerweise hätte man hier einen schönen Blick auf die Kette der Pyrenäenberge, doch bei uns hängt alles in Wolken. Ab Pau finden wir die Landschaft eher unspektakulär. Es wird hügeliger und zwischen verschlafenen kleinen Orten gibt es viele Maisfelder. Regenschauer, kühle Temperaturen und mehrere Platten durch Glasscherben machen die Strecke auch nicht schöner, nur die zahlreichen und manchmal künstlerisch gestalteten Bushaltestellen-Unterstände helfen so manches Mal eine Pause im Trockenen einzulegen.
Wir fahren durch Tarbes, Saint-Gaudens nach Saint-Girons. Das Wetter bessert sich und wir sehen, dass die hohen Pyrenäenberge inzwischen den ersten Schnee abbekommen haben. Von Saint-Girons nach Foix führt uns die Route über eine stillgelegte Bahntrasse. Die Strecke ist zum größten Teil nicht geteert und der Belag ist durch den Regen der vergangenen Tage oft noch matschig, da die Trasse meist beschattet ist. Dafür aber sind die Steigungen sehr moderat und es gibt sogar 2 längere beleuchtete Tunnels.
Langsam wird es mediterraner. Weinanbau und Kalkfelsen lassen uns das Mittelmeer erahnen. Auf dem letzten Stück der Route gibt es sogar 2 kleine Pässe von gut 600 m Höhe, eine natürliche Thermalquelle an der Straße (bei Rennes-Les-Bains) und eine fantastische Schluchtstrecke durch die Gorges de Galamus. Hoch über einer Bachschlucht ist die Straße in den Felsen gesprengt worden. Es gibt tolle Tiefblicke und kaum Verkehr.
Nach einem letzten Anstieg zum Bergdorf Lesquerde folgen wir dem Fluss L’Agly und fahren an ihm entlang durch viele Weingärten bis zum Strand von Sainte-Marie-la Mer. Zwischen unzähligen Feriensiedlungen finden wir den Sandstrand und tauchen in das schon recht frische Wasser des Mittelmeers ein. Über Perpignan erreichen wir nach gut 500 Kilometern entlang der Pyrenäen unseren Ausgangspunkt.
Fazit und Erfahrungen
Ausrüstung
Wir werden nicht von Sponsoren unterstützt! Die Markennamen werden nur genannt, um euch entsprechende Infos weiterzugeben und sind somit keine Werbung oder Empfehlung.
Räder
Wohnen
Kochen
Unsere Route
BLAU = Bikepacking Trans Pyrenäen Route
ROT = Coast-to-Coast Route
GELBE Kreise= wichtige Pässe
Zelt-Symbol = Übernachtungen
Hallo Bernard,
ich hätte jetzt doch noch zwei offen Fragen:
der Punkt mit dem Abstellen des Fahrzeugs wurde ja bereits im Forum diskutiert bzw. beantwortet. Gab es eine Begründung warum das Auto auf dem „Startcampingplatz“ für die 3 Wochen
nicht stehen durfte? Für ein gewisses und angemessenes Entgelt würden wir dort einen Stellplatz bevorzugen. Alternativ käme dann noch ein Hotel in Frage, dort wären die Chancen vielleicht etwas
höher? Bin gespannt auf unseren Erfolg?
Abschließend noch zu einem sicher kontrovers diskutieren Punkt: In den Pyrenäen gibt es in gewissen Gebieten auch Bären. Ich habe mal das Gebiet mit der Route verglichen und in Teilen sind diese
deckungsgleich. Zumindest was die offiziellen Seiten angeht, wo sich Bären aufhalten könnten.
Gab es da von Eurer Seite aus Bedenken, Erfahrungen oder wie seit Ihr mit dem Punkt umgegangen? Aus meiner Erfahrung lässt es sich
zum Beispiel in den Karpaten (Transsilvanien) oder in Teilen von Slowenien nicht mehr ganz so „locker“ wild campen und gerade in Rumänien radelt/wandert es sich halt doch etwas in manchen Gegenden
etwas unentspannter als im Schwarzwald;-)
Mich würde es halt nur interessieren, ob und wie Ihr dieses Thema behandelt habt.
Lieben Dank und wir sind bereits voll in der Planung für unseren Tripp im Herbst.
Hallo Helmut,
zu deinen Fragen.
Startcamping: Der Campingplatz wollte uns auch gegen Bezahlung keinen Stellplatz geben, vielleicht hätte er auch keinen Platz dafür oder wollte die Verantwortung nicht übernehmen. Wir hatten ein altes Auto und kein Problem damit, es einfach so außerhalb zu parken.
Bären:
Da haben wir uns nicht viel Gedanken dazu gemacht. Bekannt war uns nur ein Vorkommen im Tal bei der Auffahrt zum Pla de Beret. Hier waren auch die Bienenstöcke mit Elektrozaun gesichert. Gezeltet haben wir dort nicht, sondern haben, aus Kältegründen, in einer offenen Schutzhütte geschlafen.
Grüße
Bernard
Hallo Zusammen,
da war ich etwas zu schnell, die Plätze sind doch eingezeichnet, Sorry ich habe nicht genau auf die Karte gesehen. Perfekt, dann wäre nur noch meine Frage wegen den Schiebepassagen…?
Vielen Dank und liebe Grüße
Helmut
Hallo Helmut,
vielen Dank für dein Feedback.
Nein, auf unserer Route gibt es keine Schiebestrecken, aber das hängt natürlich immer etwas vom Rad ab (Übersetzung, Reifen …). Die Schotterstrecken waren überwiegend gut zu fahren.
Grüße
Bernard
Hallo Ihr Zwei,
mit Begeisterung und Respekt habe ich Euren Reisebericht gelesen. Herzlichen Dank für die vielen Informationen und Tipps. Schon lange ruht unser Wunsch, ebenfalls eine Durchquerung der Pyrenäen durchzuführen. Dieses Jahr ist es soweit. Allerdings sind noch ein paar Dinge zu erledigen bzw. zu planen.
Leider können wir beruflich bedingt erst Ende September aufbrechen und werden bis in die 3. Oktoberwoche unterwegs sein. Auf schlechtes Wetter einschl. Temperaturen im einstelligen Bereich sind wir auch eingestellt. Einen Plan B haben wir auch in der Tasche, falls es wirklich ganz wild wird.
Ich hätte noch eine Bitte bzw. Frage:
Gab es auf Eurer Tour Passagen, wo ihr das Rad schieben/tragen musstet? Ich bin gerade dabei, die Tour auf Komoot zu planen, die Datei kann ich zwar downladen, bringe sie aber irgendwie nicht auf mein Navigerät (Wahoo und Garmin).
Die Bitte: Wäre es möglich, mir die Campingplätze, an denen ihr übernachtet habt, zu nennen. Ab und an, habt ihr auch wild gecampt. Ähnlich werden wir auch unterwegs sein. Auf Eurer Karte sind die Übernachtungsplätze sprich Campingplätze nicht verzeichnet, es wäre daher wahnsinnig nett von Euch, wenn Ihr uns da weiterhelfen könntet.
Herzlichen Dank auf jeden Fall und Euch eine gute Zeit mit vielen spannenden Erlebnissen und Reisen.
Liebe Grüße von Helmut
Danke für den tollen Bericht! Wo in Perpignan habt ihr denn das Auto stehen lassen?
Wir sind auch grad bei der Planung und verzweifeln etwas an der Logistik…
Danke für die Rückmeldung.
Wir haben nach der Anfahrt eine Nacht auf dem Campingplatz „Les Rives Du Lac“ verbracht (einige Kilometer südlich von Perpignan). Dort durften wir unser Auto aber leider nicht stehen lassen. Da unser Auto alt ist, haben wir es gleich westlich vom Campingplatz auf einem öffentlichen (unbewachten) Parkplatz am Erholungsgebiet abgestellt. Außer, dass es ziemlich verdreckt war, hat am Auto auch nach 3 Wochen alles gepasst. Wir sind das Risiko eingegangen und hatten Glück. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Bitte verstehe das also als Info und nicht als Empfehlung.
Viele Grüße aus München
Hallo,
herzlichen Dank für die tolle Inspiration durch den Blog und vor allem die Fotos!. Wir haben die Tour gerade gemacht, im Wesentlichen auf eurem Track. Allerdings sind wir Ende Juli gestartet.
Das Wetter war toll, bis auf einen Regentag. Im August ist natürlich überall mehr Betrieb. Vor allem auf der N116 und auf der N in der Anfahrt auf Andorra. Und am Atlantik waren dann halt die Zeltplätze ausgebucht, da dort viele Plätze gar keine Zeltwiese mehr haben.
Auf jeden Fall teile ich eure Einschätzung bezüglich der Schotterstrecken – landschaftlich wunderschön! Und man lernt, dass es runter manchmal kaum schneller geht als bergauf.
Also nochmal danke!
Sabine und Ivo
Danke für die Rückmeldung. Es freut uns, dass ihr unseren Track verwenden konntet. Seid ihr vom Atlantik auch zurück gefahren? Oder hattet ihr mehr Erfolg bei der Zugverbindung?
Schaut wieder mal rein, denn wir starten in Kürze eine lange Tour durch Süd-Spanien.
Grüße
Bernard & Ingrid
Weil wir noch eine Woche Zeir hatten, haben wir es erst gar nicht mit dem Zug probiert, sondern sind auch mit dem Rad vom Atlantik zurück gefahren.
Hallo Zusammen
Sehr interessanter und informativer Blog. Danke euch!
Wir planen im Juni eine Radreise durch die Pyrenäen und wären sehr an eurem GPX interessiert für die Planung. Leider tritt beim Import eurer Datei in diverse Plattformen eine Fehlermeldung auf.
Könnt ihr uns da weiterhelfen, das File erneuern oder allenfalls angeben wo ihr das GPX zusammengestellt habt?
Lieben Dank.
Danke für dein Feedback.
Ich habe die Datei unserer Route überprüft und sie funktioniert einwandfrei. Bitte beachte, dass der Download eine komprimierte Datei ist („.zip“), die erst entkomprimiert werden muss. Dann sollte man 2 „.gpx“ Dateien erhalten, die man auf allen gängigen Plattformen/Apps verwenden kann.
Grüße Bernard
Jetzt funktionierts! Danke 🙂
Hallo,
sehr schöne Route habt ihr da ausgearbeitet. Befinde mich auch gerade in der Planung.
Was ist eure Meinung dazu, die Richtung umzukehren?
Danke für die Rückmeldung.
Im Prinzip sollte die Richtung egal sein. Man fährt ja am Meer los und kommt am Meer an. Und bei der Anzahl von Pässen gibt es immer den ein oder anderen, der vielleicht in der umgekehrten Richtung schöner zu fahren wäre. Das gleicht sich dann aber aus.
Für uns war die Anfahrt nach Perpignan kürzer und praktischer und deswegen sind wir dort gestartet.
Grüße
Bernard & Ingrid
Wie seit ihr genau vom Start/bzw. Zielort wieder nach Hause gekommen?`
Mein Plan wäre mit Flugzeug hin (entweder Barcelona oder Bilbao) und dann zurück irgendwie mit was „flexiblem“….
Wir hatten vieles überlegt: Flixbus, Fliegen, Bahnfahrt nach Toulouse … Am Ende sind wir mit dem Auto nach Perpignan gefahren und haben es dort außerhalb für 3 Wochen stehen lassen. Es war aber auch ein altes Auto!
Alles war OK und so ging es auch per Auto wieder zurück.
Very nice blog. Very good photos. Impressive trip. I did it with a car….