Vietnam (6): Ba Ho Wasserfälle

Wir checken aus unserem Zimmer aus und stellen das Gepäck unter. Nach einem schnellen Frühstück in der Gasse direkt vor dem Hotel schwingen wir uns zum ersten Mal auf ein Moped (hier Motorbike genannt, 100000 Dong=4 Euro/Tag). Eine wirkliche Einweisung erhält man nicht, nur eine Info, wo die nächste Tankstelle ist. Zum Glück haben die (ziemlich fertigen) Kisten eine Automatik. Die größte Herausforderung ist der Verkehr. Mitten durch Nha Trang geht es zur Tankstelle. Diese ist geschlossen, aber es sitzen alte Frauen davor, die einen mittels Handpumpe betanken. Dann geht es endlich zum ersten Mal heraus aus der Stadt und wir fahren die schöne Küstenstraße entlang nach Norden. Irgenwann müssen wir dann auch auf der großen 4-spurigen N1 fahren. Da wird es wieder spannend: Hupende Sattelschlepper und Busse zeigen einem deutlich, wer das Sagen hat. Dank unseres GPS finden wir den Abzweiger zu den Ba Ho Wasserfällen gut. Es geht durch Reisfelder bis zum Parkplatz am Straßenende. Dort bezahlen wir die Parkgebühr vom 4000 Dong und den Eintritt ins Tal von 25000 Dong (1 Euro) pro Person. Dann geht es bei schon echt hohen Temperaturen ca. 2 km entlang des leider wenig wasserführenden Baches bis oberhalb des 3. Wasserfalls. Der dschungelartige Bewuchs und die Felsformationen im Bachbett sind wirklich schön. Leider liegt aber auch viel Müll herum. Da wir früh dran sind, sind wir fast alleine. In einer schattigen Gumpe baden wir ausgiebig. Das Wasser erfrischt noch etwas und nach den hektischen Städten tut die Ruhe gut.

Auf dem Rückweg stoppen wir noch einmal beim Ba Ho 1. Wasserfall. Hier gibt es eine große Gumpe, in die man von Klippen springen kann. Inzwischen hat sich das kleine Tal mit einigen, vor allem auch einheimischen Touristen gefüllt. Es ist Sonntag und man geht mit der “Boom Box” zum Picknicken!

Zurück am Moped müssen wir erst einmal Trinken, denn die Mittagshitze hat inzwischen zugeschlagen. Dann geht es hinaus aus dem Tal, ein kurzes Stück über die N1 weiter nach Norden, bevor wir in einer ca. 70 km weiten Schleife nach Westen wieder nach Nha Trang zurückfahren. Der größte Teil der Strecke ist sehr ländlich mit Reis- und Zuckerrohrfeldern und immer wieder kleinen Straßendörfern. Es ist sehr grün und die Straßen sind gut zu fahren. Irgenwann stoppen wir an einem kleinen “Cafe” und erfrischen uns. Wir haben den Eindruck, dass hier noch nicht viele Touristen gesichtet worden sind. Aber alle sind sehr freundlich und überall winken einem Kinder zu.

Nach diesem ersten Eindruck des ländlichen Vietnams geht es zurück in den abendlichen Verkehrswahnsinn von Nha Trang. Zwischen tausenden Mopeds finden wir aber gut zurück. Nach gut 110 km auf einem Moped und an einem sehr heißen Tag (35 °C) sind wir froh, dass uns das Hotel noch eine Dusche anbietet. Erfrischt essen wir auf der Straße noch ein Bánh Mi (vietnamesisches Sandwich, das es überall im Straßenverkauf gibt und nur 10000 Dong, also 40 Cent kostet).

Dann werden wir vor dem Hotel pünktlich um 18:30 Uhr vom Schlafbus nach Hoi An abgeholt. Dieses Mal mit der Busgesellschaft Cuc Tung und es dauert über 2 Stunden, bis an verschiedenen Stellen der Stadt weitere Reisende (vor allem europäische Backpacker) und allerhand Reisegut eingeladen sind und wir wirklich losfahren. Nach ca. 10 Stunden sehr holpriger Fahrt kommen wir um 6 Uhr früh in Hoi An an.

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