Vietnam (13): Hanoi – Hauptstadt am National Feiertag

Den ersten Abend in Hanoi laufen wir zunächst einfach durch die Gassen der Altstadt, deren Gesamtheit UNESCO Weltkulturerbe ist. Da unser Hostel mittendrin liegt, geht das große Staunen sofort los. In der Altstadt gibt es historisch bedingt Gassen, die jeweils auf einzelne Waren spezialisiert sind. In unserer Gasse sind dies Fleisch, Fische, Frösche und einiges an Obst. In anderen gibt es Altäre, Haushaltsartikel, Spielzeug, Särge, Kleider oder … . Und zwischendrin fahren nicht zu wenige Mopeds, Räder und, wenn es die Breite der Gasse erlaubt, auch Taxis. Es ist ein unglaubliches Gewusel, doch das offensichtliche Chaos scheint seit hunderten von Jahren zu funktionieren.

Straßenszenen aus Hanoi

Irgendwann kommen wir an den Hoan Kiem See. Er ist das Zentrum der Stadt. Inzwischen ist es dunkel geworden und das Ufer, die Brücke zur Jadeinsel und der Schildkröten-Turm sind bunt beleuchtet. Hier gibt es auch Vorbereitungen für den morgigen National Feiertag, den Independence Day. Wir finden bald ein sehr gutes vietnamesisches Restaurant, das mehr als die üblichen 5 Speisen anbietet. Auf dem Rückweg werden wir von einem heftigen tropischen Gewitter überrascht. Wir können uns unterstellen. Innerhalb von Minuten verwandelt sich alles. Die Straßenstände und Händler verschwinden (wohin?), auf der Straße steht das Wasser. Nach 1 Stunde wird es leichter und wir laufen an den Häusern entlang zur Unterkunft.

Am nächsten Morgen, es ist der vietnamesische National Feiertag zu Ehren der Unabhängigkeit Vietnams am 2. September 1945, gehen wir zunächst Richtung Hoh-Chi-Minh Mausoleum. Wir umgehen das Regierungsgelände und sehen bald das große Mausoleum und die Schlange der Besucher. Wir gehen entgegen der endlosen Reihe von Besuchern, die den gläsernen Sarg des Volkshelden für wenige Sekunden betrachten wollen, Richtung Anfang der Schlange. Irgendwann geben wir auf, denn ein Besuch würde wohl stundenlanges Anstehen bedeuten.

Da schauen wir uns lieber den ca. 1000 Jahre alten “Literaturtempel” an. Es ist eine sehr gepflegte und ummauerte Gartenanlage mit Tempeln, in der früher Geisteswissenschaften gelehrt wurden. Ein wohltuender Ruhepunkt in den sonst hektischen Straßen. Die anschließende Kathedrale lohnt keinen Besuch, schon eher der nahe gelegene Tempel “Ly Quoc Su“. Den Rest des Tages lassen wir uns einfach durch die Straßen und Gassen treiben. Abends umrunden wir dann, zusammen mit tausenden Vietnamesen die zum Feiertag gesperrte Ringstraße um den Hoan Kiem See. Es gibt nur wenige kleine Darbietungen. Den Menschen reicht es, mit ihren Kindern auf der Straße zu spazieren, ein Eis zu essen und den Abend zu genießen.

Szenen aus Hanoi am National Feiertag

Am Vormittag unseres letzten Reisetages machen wir erneut einen Versuch das Hoh-Chi-Minh Mausoleum von innen zu sehen. Aber samstags nach dem National Feiertag scheint auch kein guter Zeitpunkt zu sein. Die Besucherschlange ist wieder endlos. Und so verlassen wir Vietnam, ohne “Onkel Hoh” gesehen zu haben. Für mittags hat uns unser Hostel ein “Privattaxi” organisiert, das uns sehr komfortabel für 8 Euro zum 25 km außerhalb von Hanoi gelegenen Flughafen bringt.

Damit gehen 3 Wochen Vietnam zu Ende.

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