Vietnam (5): Nha Trang – wenig Fische, viele Russen

Die erste Übernacht-Busfahrt ging eigentlich ganz gut. Hat man sich einmal in die Liegesitze eingefaltet, warm angezogen und Ohrschutz eingelegt, dann wird man irgendwann in den Schlaf gewackelt. Zweimal hat der Bus angehalten. Beim letzten Stopp um 5 Uhr denken wir zunächst an eine Pause. Als dann alle ausgestiegen sind, bekommen auch wir mit, dass wir schon am Ziel in Nha Trang sind. Es dämmert und dieses Mal kennen wir das System und lassen uns mit einem kostenlosen Shuttlebus zum Hotel fahren. Da wir um 6 Uhr in der Früh noch nicht einchecken können, stellen wir das Gepäck unter und gehen frühstücken. Schon jetzt hat es weit über 30 C.

Bald können wir in das Hotel (Nice Hotel, 27 Euro für ein 4-Bett Zimmer) und ruhen uns von der doch kurzen Nacht aus. Dann geht es an den Strand. Zum ersten Mal baden wir im südchinesischen Meer. Es ist sehr wam, frischt aber doch noch etwas ab. Nach einer Kaffeepause gehen wir am Strand entlang und über eine Brücke zu den Cham Türmen, über 1000 Jahre alte, hinduistisch angehauchte Schreine. Die Hitze ist zwar brutal und die Touristen sind zahlreich, trotzdem fühlt man in den dunklen und rauchigen Kammern eine spirituelle Aura. Zurück in die zentrale Stadt durchqueren wir sehr “wenig touristische” Bereiche. Wir gehen am Strand entlang, unzählige Einheimische suchen nun die Erfrischung im Meer. Auch wir stürzen uns im Dunkeln in die Fluten.

Der Großteil der Stadt Nha Trang besteht aus schon fertigen Hotels, Baustellen für mehr Hotels und vielen Touristen, vor allem Chinesen und Russen. Viele Geschäfte und Restaurants sind nur in diesen Sprachen beschriftet und die Preise sind gleich in Rubel und Yen angegeben. Man findet aber in den kleinen Gassen auch noch von Vietnamesen besuchte Ecken.
Für den nächsten Tag organisieren wir am Hotel ein Boot für die “4-Island” Tour. Es kostet pro Person 6,20 Euro (plus 2,50 Euro Inselgebühren unterwegs). Nach einem Abendessen flüchten wir nur noch ins gekühlte Hotel.

Am kommenden Morgen werden wir pünktlich von einem Shuttle zum Hafen im Süden der Stadt gefahren. Am Anleger wimmelt es nur so. Aber auch hier hat das Chaos System. Der Guide verliert uns nicht aus den Augen und sogar das Ticket wird kontrolliert. Zusammen mit fast 40 Anderen landen wir auf einem der hier üblichen, relativ fertigen Tourboote. Erstaunlicherweise sind nur Chinesen und Vietnamesen an Bord. Wir tuckern los und bei angenehmen Fahrtwind sind wir nach 1 Stunde an der ersten Insel. Dort muss man aussteigen und hat 2 Stunden Zeit. Hier ist die Hölle los. Wir sind aber die einzigen, die wohl ernsthaft Schnorcheln wollen. So schwimmen wir einfach an der Insel entlang, auf der Suche nach weniger trüben Wasser. 200 m östlich wird es besser und wir sehen einige Korallen und “bunte Fische”. Aber es gibt auch immer wieder Müll und das Meer ist durch den Wind relativ aufgewühlt.
Zurück auf dem Boot geht es nur ein kurzes Stück zu einem schwimmenden Restaurant an einer bewohnten Fischzucht. Hier bekommen auch wir auf dem Boot ein einfaches, aber schmackhaftes Lunch. Unter lauter Asiaten ist das eine Erfahrung für sich. Im Anschluss wird auf einem Nebenboot eine Live Gesangsschow geboten. Die Guides greifen zum Mikrofon und die Musik dröhnt. Ein bisschen Karaoke auf dem Meer! Anschließend springen noch ein paar ins Wasser, aber bei der floating Bar wollen nicht viele mitmachen. So geht es weiter zur nächsten Insel. Hier bekommt man wenigstens einen Liegestuhl und kann noch einmal baden. Nach einer Stunde geht es um die Insel herum und man legt ein letztes Mal an einem Aquarium an. Das kostet extra, muss aber nicht angeschaut werden. Wir entscheiden uns für einen eisgekühlten vietnamesischen Kaffee in der frischen Meeresbrise. Der Rest der Tour, zurück zum Anleger und ins Hotel, klappt problemlos. Gegen 17 Uhr sind wir wieder zurück. Es war ein Erlebnis, weniger wegen dem etwas enttäuschenden Schnorcheln, sondern mehr das Eintauchen in eine ausschließlich asiatische Touristengruppe. Am Ende waren es auch nur 2 Inseln (eine mit Anlegen auf beiden Seiten!) und der Guide meinte das Meer wäre heute zu unruhig für die äußere Insel (Hon Mun) gewesen! Trotzdem ok für den Preis.

Nha Trang – Bootstour zu den Inseln

Im Hotel reservieren wir 2 Mopeds für einen Ausflug am nächsten Tag und organisieren die Weiterreise. Die Rezeption bucht uns für den kommenden Abend einen Übernacht Bus nach Hoi An (8,80 Euro pro Person). Das klingt jetzt alles sehr luxuriös. Wir reden hier aber von einem 1 Sterne Hotel und dieser Service ist hier normal. Es kostet auch nicht mehr und man kann sich (bis jetzt) darauf verlassen.

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