Sizilien (3): Südküste

Als eine der Ersten besichtigen wir um 9 Uhr das Ausgrabungsgelände von Selinunte. Etwas verteilt gibt es direkt an der Südküste Überreste einer ca. 2600 Jahre alten Stadt mit unterschiedlich erhaltenen Tempeln. Die Ausmaße der bearbeiteten Steine sind beeindruckend. Bevor der Touristenstrom anschwillt, sind wir wieder am Campingplatz.

Weiter geht es entlang der Südküste auf kleinen Straßen küstennah durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet bis nach Sciacca. Zwischen drin treffen wir auf einen neu gebauten Radweg, der auf einer alten Bahntrasse verläuft. Hier gibt es auch einen herrlichen, menschenleeren Strand, an dem wir ausgiebig baden.

Im nicht sehr schönen Hafengebiet von Sciacca gibt es einen Cappuccino, bevor es über die große Küstenstraße weiter nach Südosten geht. Hier gibt es zwar mehr Verkehr und ab und zu ein Tunnel, doch dafür sind die Steigungen mäßiger und durch den meist vorhandenen 1 m breiten Seitenstreifen geht es mit dem Rad schnell voran. Nach 30 km biegen wir zur Küste ab und erreichen über einen kleinen Pass den Campingplatz bei Eraclea Minoa. Hier zelten wir direkt am Rand des schönen Sandstrandes.

Am nächsten Morgen geht es zurück auf die Küstenstraße und weiter Richtung Agrigento. Nach gut der Hälfte der Strecke wechseln wir auf kleine Nebenstraßen und radeln bis zur Scala dei Turchi. Hier bilden schneeweiße Kalksteinschichten einen stufenförmigen Vorsprung ins Meer. Am Fuße dieser einzigartigen Treppe baden wir bei gutem Wellengang.

Immer an Küste entlang radeln wir durch den Hafen von Porto Empedocle und nach San Leone, einem Küstenort unterhalb von Agrigento. Hier gibt es einen schönen Campingplatz.
Am nächsten Morgen besichtigen wir, wieder gleich am Morgen, das Tal der Tempel. Auf dem Gebiet der 2600 Jahre alten Stadt Akragas gibt es zahlreiche Überreste von Häusern, Grabanlagen und vor allem Tempeln der alten Griechen zu bestaunen. Dabei zählt der Concordiatempel zu den am besten erhaltenen Tempeln der griechischen Antike überhaupt. Bald wird es heiß und voll.

Auf der Weiterfahrt fahren wir nach ca. 10 km wieder auf die große Küstenstraße SS115. Nach 2 Tunneln biegen wir bald nach Torre di Gaffe ab und erfrischen uns im Meer. Die weitere Strecke nach Licata ist flach. Das nette Städtchen nutzen wir zum Einkaufen und “Wassertanken”, bevor es weitgehend flach durch große Gebiete mit Gewächshäusern und Folienfeldern (Melonenanbau) Richtung Gela geht. Bei Rückenwind sausen wir über die Küstenstraße nach Osten. Wenige Kilometer vor Gela bauen wir an einem einsamen Sandstrand in den letzten Sonnenstrahlen das Zelt in den Dünen auf.

Am nächsten Morgen sind wir schon pünktlich auf der Straße, denn wir wollen nach einem Frühstück in Gela den Zug gegen 9 Uhr nach Catania erwischen. Die Radmitnahme und die Zugfahrt funktionieren problemlos (1 mal Umsteigen, 12,80 Euro pro Person, plus 3,50 Euro pro Rad). Kurz nach Mittag steigen wir in Catania aus dem gekühlten Zug.

Route entlang der Südküste Siziliens (grün = Übernachtungen)

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