Vor 28 Jahren sind wir schon einmal mit dem Rad durch Island gefahren. Dieses Mal ist unser Sohn dabei und wir sind gespannt, wie sich das Land seit dem verändert hat.
Ein Flug mit Fahrrädern ist immer spannend. Wir hatten die Räder bei Iceland Air angemeldet (und extra bezahlt), trotzdem erfährt man nicht ganz genau, wie sie zu verpacken sind. Da wir schon in München zum Flughafen radeln, scheidet eine Kartonverpackung aus. Wir umwickeln die Rahmen mit Luftpolsterfolie, montieren die Pedale ab und stellen die Lenker quer. Damit klappt das Einchecken erstaunlicherweise problemlos und die Räder können als Spezialgepäck noch gerollt werden.
In Keflavik angekommen nehmen wir die Räder unbeschadet in Empfang. Es gibt außerhalb des Terminals sogar eine “Bike Box” mit Werkzeug. So sind wir schnell startklar und wir fahren nach dem ersten Einkauf schon bald durch die Lavafelder nach Grindavik an die Südküste. Der Campingplatz ist zwar ziemlich voll, aber im Nachhinein ist es der schönste Platz des ganzen Südwestens.
Auf dem Weg nach Grindavik
Am kommenden Tag geht es bei Schauerwetter entlang der Küste nach Osten. Den Abstecher zum Geothermal Gebiet Seltun kürzen wir über eine kleine Schotterstraße ab. Dann treffen wir bei den brodelnden Schlammtöpfen zum ersten Mal auf Besuchermassen. Von einem vollen Parkplatz aus kann man auf einer kleinen Runde die bunten Mineralienablagerungen, Dampflöcher und heißen Quellen bestaunen.
Es geht weiter nach Osten, bis wir beim Hildarvatn auf eine kleine Schotterstraße biegen über die wir zur Lavahöhle Amarker kommen. Hier sind wir alleine und steigen in die kalte, ca. 500 m lange Höhle hinab. Vor allem die metallischen Deckenstrukturen sind interessant. Am Abend geht es noch nach Hveragerði. Der Campingplatz ist nichts Besonderes.
Südküste östlich von Grindavik
Isländische Pferde
Geothermalbegiet Seltun
Geothermalbegiet Seltun
Erste Schotterstrasse!
In der Näher der Lavahöhle Amarker
Lavahöhle Amarker
Lavahöhle Amarker
Dafür aber die Wanderung, die wir am nächsten Tag im Reykjadalur unternehmen. Auch wenn hier viel los ist, ist es trotzdem etwas Einmaliges nach einer 45-minütigen Wanderung in einem Bach mit heißem Wasser zu sitzen. Richtig aufgewärmt fahren wir mittags auf die Ringstraße.
Durch den isländischen Feiertag (immer am 1. Montag im August) gibt es ein langes Wochenende und dementsprechend viel Verkehr. Es kommt uns eine endlose Schlange von Autos und Campern entgegen. Und die, die uns überholen, fahren oft gefährlich eng an uns vorbei. Es bleibt aber nur die Ringstraße, um über Selfoss, Hella und Holsvöllur zum Seljalands Foss (Wasserfall) zu kommen. Nach einer etwas eintönigen Kurbelei kommen wir spät am Campingplatz neben dem Wasserfall an. Auch dieser Platz ist teuer und nur minimal ausgestattet.
Im Reykjadalsa
Im heißen Bach des Reykjadalsa
Im Reykjadalsa
Unterwegs auf der Ringstrasse
Seljalandsfoss
Alter Hof mit Vulkan Hekla
Seljalandsfoss
Eyjafjallajökull (von der Ringstrasse)
Am kommenden Tag ist der Verkehr etwas leichter und die Strecke nach Osten entlang der Steilabbrüche am Fuße des Eyjafjallajökull Vulkans spannender. Nach 20 km biegen wir zu den Seljavallalaug Hot Springs ab. Hier wird das heiße Wasser in ein Beton-Schwimmbecken geleitet. Die Szenerie ist fantastisch, aber das Wasser könnte wärmer sein.
Heiße Quelle Sveljavallalaug
Heiße Quelle Sveljavallalaug
Großer Hof an der Südküste
Entlang der Südküste
Zurück auf der Ringstraße folgt bald der Skogafoss. Dieser ist vor allem aus einiger Entfernung beeindruckend. Am Wasserfall selber wimmelt es von Touristen. Island scheint momentan der Hit zu sein! Uns hält es nicht lange und wir radeln weiter nach Vík í Mýrdal, wo wir gerade noch vor dem großen Regen das Zelt aufbauen. Der Campingplatz wird bis abends rammelvoll. Entsprechend drängelt es sich in der Küche, die nur unzureichende Sitzgelegenheit bietet. Es regnet und stürmt bis in die Nacht.
Doch der nächste Tag bringt wieder Sonnenschein bei allerdings stürmischem Wind. Nachdem wir am Black Sand Beach die Papageientaucher nur über uns fliegen gesehen haben, kaufen wir im einzigen Supermarkt die letzten Vorräte für die Fahrt ins Hochland ein. Dann trägt uns der Wind auf der Ringstraße weiter nach Osten. Irgendwann wird dann aber der Rückenwind leider zum Gegenwind und aus lockeren 31 km/Std werden 13 km/Std.! Als Entschädigung haben wir aber fantastische Blicke auf die großen Gletscher.
Myrdalsjökull (von der Ringstrasse)
Black Sand Beach, Vik
Skogafoss
Black Sand Beach, Vik
Skogafoss
Auf der südlichen Ringstrasse
Auf der südlichen Ringstrasse (hinten Vatnajökull)
Flusslandschaft an der Südküste
Der Gletscher Myrdalsjökull (von der Ringstraße)
Etappen
Keflavik Airport – Grindavik -> 28 km, 150 Hm
Grindavik – Hveragerdi -> 86 km, 670 Hm
Hveragerdi – Seljalandsfoss -> 92 km, 360 Hm
Seljalandsfoss- Vik -> 71 km, 400 Hm
Route durch den Süden Islands (grün = Übernachtungen)